Reparaturschliff und Kristallisation eines Jura-Marmors in Nürnberg

 

Die schönsten Schätze sind nicht immer in öffentlichen Gebäuden, Staatstheatern oder Ratshäusern zu finden.  In dieser eleganten Stadtvilla im Nürnberger Norden finden sich im Entrée und allgemein fast vollständig im Erdgeschoß ein Jura-Marmor. In der Küche ist dieser zusätzlich mit Streifen von Verona Rosso Marmor abgesetzt. Dies allein gibt dem ganzen Anwesen schon ein sehr edles Ambiente.

Nun haben die vielen Jahre der Nutzung auch an diesem Marmorboden seine Spuren hinterlassen. Viele Fugen sind defekt, einzelne Platten haben sich vom Mörtelbett gelöst, einzelne Jura Kalkstein Platten haben Ausbrüche oder Lunker und der Marmorbelag wirkt etwas stumpf. Durch das normale Übergehen, auch mit weichen Sohlen, schleift sich über die Jahrzehnte hinweg der ursprüngliche Glanz ab und die Platten wirken ausgetreten.

Diesen Effekten ist jedoch beizukommen. Der Hausherrin war es dabei wichtig, den genutzten Charme aufrecht zu erhalten, weshalb für Sie ein Planschliff, welcher den Belag komplett einebnen könnte, nicht in Frage kam.

Also begannen wir damit defekte Fugen mit einer Fugensäge herauszunehmen und so auch die sich gelösten Platten aufzunehmen. Die Marmorfliesen wurden komplett vom Altkleber befreit und der Untergrund für eine Neuverlegung vorbereitet.

Naturstein werden entweder im Mörtelbett oder aber – eher modern – mit Natursteinklebern verlegt. Das Mörtelbett hat den Vorteil ein etwas weicheres Laufgefühl zu ermöglichen, während Natursteinkleber normalerweise schneller abbindet und auch mit deutlich geringeren Auftragsstärken auskommt. Welche von Beiden Verlege-Formen Anwendung findet ist zwar Jedem selbst überlassen, wir würden jedoch eher zum Mörtelbett raten.

Der hier vorgestellte Jura-Marmorbelag war bereits in einem Mörtelbett angesetzt, weshalb natürlich auch die gelockerten Fliesen wieder mit Mörtel eingebettet wurden. Nachdem der Dickbettmörtel über Nacht abtrocknen konnte wurden am nächsten Tag die defekten und fehlenden Fugen nachgefugt. Gerade in der Sanierung können hierfür oftmals nicht vorgefertigte Fugenmörtel verwendet werden: frühere Steinmetz – Generationen mischten oft eigene Mischungen aus Fugensand und Trass-Zement an, was jedem Belag seine etwas eigene Farbgebung ermöglichte.

Nun mussten die ausgebrochenen Stellen, Risse und Lunker mit passenden Steinersatzmassen verfüllt werden. Wir verwenden hier farblich anpassbare Polyurethanharze, welche sowohl UV-stabil als auch schnell trocknend sind. So können Platten am gleichen Tag repariert, wie als auch geschliffen werden.

Sobald alle Lunker verfüllt waren, konnte der Belag erst einmal wieder als technisch einwandfrei bezeichnet werden. Nach der Technik folgt die Optik: Also begannen wir mit mittleren und feinen Körnungen die Oberfläche mit unserm Leichtschleifsystem zu revitalisieren. Dabei bleibt die Form der einzelnen Marmorplatten vollständig erhalten, jedoch werden feine Kratzer sowie Verunreinigungen aus der Oberfläche vollständig entfernt.

Auf diesem nun polierten Belag kann im Anschluss eine Kristallisation stattfinden. Beim Kristallisieren von Marmor wird mit einer Säure etwas Kalk aus dem Belag gelöst und ähnlich einer Glasplatte chemisch auf den Belag gelegt. Dabei werden auch die letzten feinen Kratzer gefüllt, was dem Belag insgesamt deutlich mehr Farbe gibt, als auch eine deutliche Glanzsteigerung erzeugt. Je nach Bauherrenwunsch können so in der richtigen Kombination aus Schleifgrad und Kristallisation Glanzgrade zwischen seidenmatt und hochglänzend geschaffen werden.

Diese edle Marmor-Oberfläche gilt es nun noch zu schützen. Auch hier kann der Bauherr je nach Nutzung und Verlege-Ort zwischen Steinseifen, Imprägnierungen und Steinsiegeln wählen. Jede Art des Oberflächenschutzes birgt in sich wieder Vor- und Nachteile. Während zum Beispiel Steinseifen einfach in der Anwendung sind, können diese keinen absoluten Schutz gegen Säuren gewähren. Dafür bleibt Optik und Haptik des Natursteins vollständig erhalten. Steinsiegel sind wiederum sehr gut rückhaltende Oberflächenschützer, allerdings bilden sie eine eigene Schicht, was dem Belag ein leicht kunststoffartiges Aussehen und Gefühl verleiht.

Unsere Bauherrin entschied sich für eine Steinseife mit imprägnierender Wirkung, welche zudem noch etwas zusätzlichen Glanz erzeugt. Die insgesamt 80m² Marmorboden konnten so mit all ihren Schäden innerhalb von drei Tagen wieder um gute 20 Jahre verjüngt werden und fit für die kommenden Jahre machen.

Haben auch Sie Fragen zur Sanierung von Marmor, dann rufen Sie uns bitte gerne unter der 0911/35066670 an.